Unser Pastoralplan

Ein Wegweiser gibt Orientierung, zeigt wo es langgehen kann.

Es ist ein passendes Zeichen für unsere heutige kirchliche Situation: Durch tief-greifende Veränderungen der Gesellschaft und durch Skandale und Krisen der Kirche brauchen wir als Gemeinde vor Ort einenneuen Antrieb, um in dieser Zeit Christ*in zu sein. Wir  benötigen neue Kräfte, um als Kirche glaubwürdig auf dem Weg zu sein, mit anderen Christen und mit Menschen, die die „Gemeinschaft der Glaubenden“ kennenlernen möchten.

Fundament des Wegweisers soll uns dabei der Auftrag Jesu an seine Jünger sein, der am Ende des Matthäusevangeliums aufgeschrieben ist: „Jesus sagte zu seinen Jüngern: Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28, 19-20)

Das ist der Plan für unsere Pfarrei (zum Download aufs Bild klicken):

So entsteht ein Pastoralplan

„Pfarreien im Bistum Münster stellen sich immer wieder neu die Frage, wie sie ihre Pastoral vor Ort zukunftsfähig ausrichten können. Der Prozess der Pastoralplanung im Bistum Münster systematisiert dies und nimmt sowohl die Pfarreien wie auch die Bistumsebene hierbei verbindlich in die Pflicht.
Die Satzung der Pfarreiräte sieht vor, dass alle Pfarreien im Bistum Münster einen Lokalen Pastoralplan entwickeln.
Um einen Lokalen Pastoralplan entwickeln zu können braucht es die Bereitschaft, sich auf die Frage einzulassen: Sind wir bereit, unter Umständen unsere Seelsorge zu verändern, damit wir als Kirche vor Ort (besser) dazu beitragen, dass Leben in Fülle gelingen kann?“ [Link]
Mit diesen Worten erteilt uns das Bistum Münster als Pfarrei den Auftrag einen Lokalen Pastoralplan zu entwickeln. Der Pfarreirat hat für diesen Prozess einen Ausschuss Pastoralplan eingerichtet, der sich mit der koordinativen Organisation des Entwicklungsprozesses auseinander setzt. Die Steuerungsgruppe hat am 10.03.2018 mit großem Elan die Arbeit aufgenommen und hoffte, dass die Erarbeitung des Pastoralplan hohe Aufmerksamkeit und Mitwirkung erzielen würde, damit am Ende eine nachhaltige Handlungsanleitung für unsere Pfarrei vorliegen würde, die Beziehung zu den Menschen schaffen und Menschen mit Gott und miteinander in Berührung bringen würde.
Die Erstellung des Pastoralplanes lässt sich allgemein in die drei Schritte „Sehen“, „Urteilen“ und „Handeln“ gliedern. Im ersten Schritt, dem „Sehen“, ging es darum sich die Pfarrei genauer anzuschauen, sich ein Bild von den örtlichen Begebenheiten, den strukturellen Rahmenbedingungen, den vielfältigen Einwohnern und deren Wünschen zu machen. Anschließend erfolgte in der Phase des „Urteilens“ eine konstruktive Analyse dieser Ergebnisse und es wurden Ideen, Projekte und Maßnahmen entwickelt, um ein positives Bild der Pfarrei und den Kirchorten langfristig zu sichern. Als letzte Phase erfolgte das „Handeln“. Mit dem Niederschreiben der Ergebnisse in unseren lokalen Pastoralplan legten wir gleichzeig die nächsten aktiven Schritte fest, mit denen wir das Bild unserer Pfarrei prägen möchten.

 

Dieser Dreischritt ist hier noch einmal grafisch aufgearbeitet und zeigt neben den drei Phasen auch die für jede Phase wesentlichen Kernaufgaben. Als großes Plakat wird dieser Dreischritt über den gesamten Prozess hinweg an allen kirchorten aushängen. Mit einer mobilen Markierung werden wir versuchen den Fortschritt des Prozesses gut sichtbar für jeden Darzustellen.
Das Bistum zusätzlich eine Schritt für Schritt Anleitung bereitgestellt [Link] mit der wir als Ausschuss Pastoralplan arbeiten werden. Dieser liefert neben vielen Aufgaben, auch spannende Impulse und neue Denkanstöße. Wir möchten Sie ermuntern sich selbst ein Bild von diesem Prozess zu machen und zu überlegen, wo wie und wann Sie sich in den Prozess einbringen möchten.

Entwicklungsprozess

Der Prozess zur Entwicklung des Pastoralplans lässt sich allgemein in die drei Schritte „Sehen“, „Urteilen“ und „Handeln“ gliedern. Im ersten Schritt, dem „Sehen“, geht es darum sich die Pfarrei genauer anzuschauen, sich ein Bild von den örtlichen Begebenheiten, den strukturellen Rahmenbedingungen, den vielfältigen Einwohnern und deren Wünschen zu machen. Anschließend erfolgt in der Phase des „Urteilens“ eine konstruktive Analyse dieser Ergebnisse und es werden Ideen, Projekte und Maßnahmen entwickelt, um ein positives Bild der Pfarrei und den Kirchorten langfristig zu sichern. Als letzte Phase erfolgt das „Handeln“. Mit dem Niederschreiben der Ergebnisse in unseren lokalen Pastoralplan legen wir gleichzeig die nächsten aktiven Schritte fest, mit denen wir das Bild unserer Pfarrei prägen möchten.
Für den gesamten Prozess zur Entwicklung unseres lokalen Pastoralplans wurde für alle drei Pfarreien in Recklinghausen, die diesen Prozess parallel angehen, Pfingsten 2019 als Ziel angepeilt.

Phase 1: Sehen

Der Auftakt in die Phase „Sehen“ bestand erst einmal aus einer Betrachtung des Zeitraumes für die Entwicklung des Pastoralplans. Die ersten Frage lautete, wann müssen wir welche Ergebnisse erreicht haben? Doch schnell kristallisierte sich heraus, dass die benötigte Zeit von dem gewünschten Inhalten und Ergebnissen abhängt und wir als Ausschuss uns die Zeit nehmen die wir an entsprechender Stelle benötigen.

Am Ende sind in der Phase „Sehen“ folgende Daten erfasst und als Ergebnisse zusammen getragen worden:

Über die Stadt Recklinghausen gesehen steigt die Gesamtbevölkerung, wobei sich der Ausländeranteil überproportional entwickelt. Insgesamt beläuft sich der Anteil auf eine Quote von rund 13%.

Die Sterberate liegt höher als die Geburtenrate, was im Kontext zur steigenden Bevölkerung bedeutet, dass es einen entsprechenden Anteil an Zuzügen gibt.
Die beiden größten Altersgruppen sind die über 45 bis 60 Jährigen (24%) und die Menschen über 60 Jahren (29%).

Auf dem Gebiet der Pfarrei Liebfrauen leben 33.790 Einwohner und die Wachstumsrate liegt höher als in anderen Stadtteilen. Davon haben 7.732 Personen einen Migrationshintergrund und es gibt 2.236 Bedarfsgemeinschaften.
Es gibt 11.979 Katholiken in der Pfarrei und diese Zahl ist rückläufig. Wir verzeichneten 2017 an allen fünf Kirchorten zusammen 80 Taufen, 80 Erstkommunionkinder, rund 30 Trauungen und ca. 140 Beerdigungen. Hinzu kommen 70 Kirchenaustritte.

Die Pfarrei beschäftigt als Arbeitgeber 130 Mitarbeiter in der Pfarrverwaltung, Kirchenmusiker und Küster, sowie der größten Gruppe der Kita-Mitarbeiter und zusätzlich noch einmal 120 im Altenheim St. Johannes, welches in pfarreilicher Trägerschaft ist.

Der Haushalt der Pfarrei liegt unter dem sogenannten Haushaltsicherungskonzept, da die Pfarrei eine negative Bilanz von 60.000 € jährlich hat.

Phase 2: Urteilen

Die Urteilenphase begann Ende 2019 mit der Erarbeitung einer gemeinsamen Vision für die Pfarrei Liebfrauen. Diese basierte auf den Ergebnissen der Sehenphase. Aus der Vision für die Pfarrei wurden anschließend vom Ausschuss Pastoralplan sieben Leitsätze formuliert. Zusammen mit den daraus abgeleiteten Zielen bilden diese das Leitbild für die Pfarrei Liebfrauen:

  1. Wir sind eine Einheit aus vielen unterschiedlichen Menschen, die eine große Gemeinschaft des Glaubens bilden.
  2. Wir sind offen für die Bedürfnisse unserer Mitmenschen und bieten uns als Wegbegleiter in allen Lebenslagen an.
  3. Wir feiern unseren Glauben mit unterschiedlichen Gottesdienstformen für alle Altersgruppen.
  4. Wir sind offen für das Leben an unseren Kirchorten und der Pfarrei. Unser Handeln ist geprägt von Akzeptanz, Wohlwollen und gegenseitiger Offenheit.
  5. Wir fördern ein kommunikatives, transparentes Miteinander und stärken und qualifizieren unsere Ehrenamtlichen.
  6. Unsere Kirchen sind lebensnahe Begegnungsräume.
  7. Wir haben eine Willkommenskultur.

 

Phase 3: Handeln

In der letzte Phase erfolgte das „Handeln“. Mit dem Niederschreiben der Ergebnisse in unseren lokalen Pastoralplan legten wir gleichzeitig die nächsten aktiven Schritte fest, mit denen wir das Bild unserer Pfarrei prägen möchten. Den fertigen Pastoralplan finden Sie als Download im Kopf dieses Artikels.

Der "Ausschuss Pastoralplan"

Die Zusammensetzung des Ausschusses Pastoralplan sah wie folgt aus: Neben dem ehemaligen Pfarrer Oliver Paschke hatten sich bereits Anna Schleep, Claudia Bertels-Tillmann, Mechthild Tillmann, Christiane Fricke, Sandra Röseler, Anne Quinkenstein, Matthias Mühlenbrock, Helmut Wolf und Hans-Georg Bachem bereit erklärt im Ausschuss mitzuarbeiten.

 

Wie man auf dem Bild sehen kann, haben wir als erstes Motiv für unseren Prozess eine Spielfigur gewählt. Jeder ist ein Teil einer Mannschaft (Ausschuss) die sich zusammen über das Spielfeld (Entwicklungsprozess) bewegen und die verschiedenen Herausforderungen (Aufgaben) bewältigen muss. Doch wir waren nicht alleine auf dem Spielfeld, denn am Rande standen Trainer (Ideengeber), Auswechselspieler (Interessierte) und Reporter (Öffentlichkeitsausschuss) bereit den Prozess zu begleiten. Auch Fans (Gemeindemitglieder) zur Anfeuerung und Unterstützung wurden an vielen Stellen gebraucht.

Wenn Ihnen etwas auf dem Herzen liegt, das Sie gerne zur zukünftigen Entwicklung unseres Pastoralplans, dem Zukunftsplan für unsere Pfarrei, beitragen möchten, nutzen Sie gerne die E-Mail-Adresse pastoralplan@liebfrauen-re.de.