Liebfrauen ist so schön => Versöhnung ist so schön!!!

Eine der schönsten Erfahrungen, die wir im Leben machen, ist die der Versöhnung:

Eltern nehmen ihre Kinder in den Arm und „alles ist wieder gut“, wir reichen uns die Hände und murmeln „Tschuldigung“, nach Zank und Streit lacht man wieder miteinander, Paare küssen sich nach einem Beziehungs- oder Ehekrach.

Die Gefühle, die Menschen dabei bewegen, sind Gefühle von Abschluss und Ruhe, von Geborgenheit und Neuanfang.

Es liegt plötzlich ein Neu-losgehen in der Luft, wo gerade noch „dicke Luft“ war.

Im Streit fühlen wir uns nicht wohl in unserer Haut; zum Menschen gehört diese Sehnsucht nach befreiter, unbeschwerter Lebendigkeit.

In Jesu Botschaft an uns Menschen steht dieser Mensch im Mittelpunkt. Er kann nie aus Gottes Liebe herausfallen. Er kann aber in seiner ihm geschenkten Freiheit Fehler machen, schuldig werden. Aus dieser Schuld, bei der wir in Bezug auf Gott auch von „Sünde“ sprechen, zeigen sich immer Wege zurück zu Vergebung, Versöhnung und Neubeginn.

Dass Versöhnung nicht nur ein schönes und tiefgehendes zwischenmenschliches und spirituelles Geschehen ist, sondern dass man sie auch sehr schön gestalten kann, das zeigte sich in der „Nacht der Versöhnung“, zu der der Kirchortsausschuss „interAKTIV“ der Pfarrei Liebfrauen am 11. März 2023  schon zum zweiten Mal eingeladen hat.

Entstanden war die Idee im Rahmen der Erstkommunionkatechese. Die künftigen Kommunionkinder und ihre Eltern werden während der  Beichtvorbereitung eingeladen, einen aus zehn Stationen bestehenden Versöhnungsparcours zu erleben, an dessen Ende das Versöhnungsgespräch mit einem Priester steht.

Dieser Versöhnungsweg fand auch bei den Erwachsenen so viel Zuspruch, dass wiederholt die Bitte an das Katechet:innenteam herangetragen wurde, so etwas auch mal für Jugendliche und Erwachsene anzubieten.

Gesagt getan: Der Kirchortsauschuss an der Liebfrauenkirche wurde „mit ins Boot“ geholt und nach vielen Überlegungen und Vorbereitungen ein entsprechender Weg mit thematischen Stationen zu den Themen Liebe, Mut, Vertrauen, Hoffnung, Klarheit, Bewahrung der Schöpfung und Umkehr konzipiert und aufgebaut. Dazu wurde die ganze Kirche in stimmungsvolles Licht und meditative Musik getaucht.

Es bestand die Möglichkeit zum Versöhnungsgespräch oder sich auch einfach „nur“ segnen zu lassen – und natürlich gab es auch das Angebot zum gemütlichen Beisammensein im Anschluss an den Weg. Rund um die Feuerschale vor der Kirche war Gelegenheit zum Austausch oder auch nur besinnlich in die Flammen zu schauen, um die Eindrücke in sich nachwirken zu lassen...

Zahlreiche Firmanden und viele Gemeindemitglieder alleine, oder auch zu zweit nutzten auch in diesem Jahr wieder diese besondere Gelegenheit der Selbstreflexion und Versöhnung … denn die kann so schön sein!!!

Wolfgang Stübbe

Pastor