30 Jahre Kinderdorf Irati

Als Pater Isaias Becher, ein deutschstämmiger Brasilianer, im Jahre 1991 vertretungsweise als Seelsorger in der früheren Gemeinde St. Petrus Canisius tätig war, erzählte er von seinem Traum:

Er wollte in seiner Heimatstadt Irati in Brasilien eine Zufluchtsstätte für Straßenkinder bauen und bat hierzu die Gemeinde um Unterstützung.

1992 fand schon die offizielle Gründung des Kinderdorfes „Cidade da Crianca dos Santos Inocentes“ statt, dessen dreißigjähriges Gründungsjubiläum in diesem Jahr in Irati gefeiert werden konnte. Mit Hilfe von Unterstützergruppen aus Recklinghausen, Tecklenburg- Brochterbeck und Einzelpersonen hat sich das deutsch- brasilianische Partnerschaftsprojekt, das auf einem etwa 80.000 qm großen Gelände, das von der Stadt Irati zur Verfügung gestellt wurde, zu einer staatlich anerkannten Einrichtung entwickelt, in der heute etwa 50 ehemalige Straßenkinder bei Pflegeltern wie in einer Familie aufwachsen. Die Kinder besuchen Schulen in der Stadt Irati. Nachmittags gibt es im Kinderdorf noch ein umfangreiches Lern- und Freizeitangebot, an dem auch Kinder der angrenzenden Sozialsiedlung teilnehmen. Mit Angeboten wie zum Beispiel Tanzen, Computerkursen oder Unterrichtungen in Hygiene, Umwelt oder Drogenmissbrauch werden über 200 Kinder erreicht. Für die teilnehmenden Kinder der Sozialsiedlung, in der Armut und Kriminalität herrschen, stellt dies eine wichtige Auszeit dar.

Ging es im Jahre 1992 darum, ein Kinderdorf aufzubauen, so geht es heute darum, diese Einrichtung zu unterhalten. 50 Kinder benötigen Nahrung, Kleidung, Medikamente und mehr. Gehälter für die Angestellten, Honorare für Ärzte und die vielfältigen Ausgaben für heranwachsende Kinder müssen aufgebracht werden. Das Kinderdorf selbst trägt durch den Verkauf von Brot und Gebäck aus seiner Bäckerei und anderer Eigenproduktionen zu seinem Unterhalt bei. Auch gibt es vor Ort eine große Zahl ehrenamtlich Tätiger und Spender, die einen spürbaren Beitrag leisten. Die Hilfe aus Deutschland wird im Wesentlichen von dem gemeinnützigen Verein „Kinderdorf Irati e. V.“ koordiniert, der immer die aktuelle Entwicklung des Projektes im Blick hat. (www.Kinderdorf-Irati.de)

Auch der Erlös aus dem diesjährigen „Markt der Vorfreude“, der im Foyer der Canisiuskirche am Drissenplatz stattfindet, soll wieder dem Kinderdorf zur Verfügung gestellt werden. Der Dritte- Welt- Kreis St. Petrus Canisius bietet dort vor und nach den um 17.30 Uhr stattfindenden Gottesdiensten an den Samstagen im Advent ein umfangreiches, fair gehandeltes Warensortiment an, das um ein adventliches und weihnachtliches Angebot an Deko- Artikeln und gestalterisch hochwertigen Weihnachtskarten und Handarbeitsprodukten ergänzt wird. Zusätzlich wartet am 3. Dezember das Verkaufsteam ab 15.00 Uhr auf interessierte Kundschaft, für die auch Kaffee und Gebäck bereitgehalten wird.

Eine Schautafel, die auch auf der Homepage der Gemeinde Liebfrauen zu finden ist (www.liebfrauen-re.de) bietet zudem einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte des Kinderdorfes und vermittelt durch Texte und Bilder einen Eindruck vom Alltag der dort lebenden Kinder.

Direkte finanzielle Unterstützung kann über das Konto des Vereins Kinderdorf Irati e.V. geleistet werden, die unmittelbar und vollständig dem Projekt zugutekommt. Bankverbindung: Volksbank Tecklenburger Land eG, IBAN DE 89 4036 1906 0030 1479 01

 

Dritte- Welt- Kreis St. Petrus Canisius

Kath. Kirchengemeinde Liebfrauen, Recklinghausen